Das Frankfurter Stadtbild ist vielfältig – unser Weltbild ist geprägt von Respekt

Frankfurter Appell für Vielfalt und Zusammenhalt – 27. Oktober 2025

+++ Aufruf zur Teilnahme +++ Aufruf zur Teilnahme +++ Aufruf zur Teilnahme

Dutzende Organisationen, Unternehmen und Persönlichkeiten aus Frankfurt am Main fordern die Spitzen der Stadtpolitik mit Nachdruck auf, sich im Bundeskanzleramt für solidarisches Miteinander und eine respektvolle Sprache einzusetzen. Populistische Spalterei gefährdet den sozialen Frieden.

Sehr geehrter Oberbürgermeister Mike Josef,
sehr geehrte Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg,
sehr geehrte Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner,

die vielfach kritisierte „Stadtbild-Aussage“ des Bundeskanzlers ist zwar einige Tage her. Jedoch sind Unverständnis und Wut seitdem nur größer geworden. Die internationale Stadtgesellschaft von Frankfurt ist in ganz besonderem Maße betroffen, wenn ein Kanzler von einem „Problem im Stadtbild“ spricht, das „durch Abschiebungen gelöst werden muss“.

Es ist höchste Zeit, dass genau diese Vielfaltsgesellschaft in Frankfurt einen mahnenden Appell ausspricht. Wir verurteilen diskriminierende Sprache sowie jegliche gruppenbezogene Abwertung und setzen uns für ein gutes, gleichberechtigtes Miteinander ein. Gleichgültigkeit oder Schweigen können wir uns in dieser angeheizten Rechtsruck-Stimmung nicht mehr leisten!

Wenn die Sprache auf die schiefe Bahn kommt…

Frankfurterin oder Frankfurter sein ist seit Langem keine Frage des Aussehens oder der Herkunft mehr. Zugehörigkeit zur Gesellschaft wird in Deutschland nicht mehr über Hautfarbe, Aussehen oder Herkunft, sondern über Recht, Verantwortung, Teilhabe und Verhalten definiert. Doch dieser vertrauensvoll gewachsene gesellschaftliche Konsens wird nun durch eine ausgrenzende Sprache brutal aufgebrochen. Wir erinnern uns: Wenn die Sprache einmal auf die schiefe Bahn gekommen ist, kommt auch sehr schnell das Handeln auf die schiefe Bahn.

Mehr als die Hälfte aller Einwohner:innen in Frankfurt haben eine Migrationsgeschichte. Die Menschen sind irritiert und besorgt, weil ein Regierungschef bewusst Verunsicherung und Ausgrenzung provoziert, statt durch gute Politik zu vereinen, sichere Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen und zu motivieren, das Beste für dieses Land zu geben. Vor fünf Jahren waren solche Stadtbild-Sätze im Regierungskontext noch unsagbar – was ist in fünf Jahren sagbar oder machbar, wenn wir heute nicht gemeinsam massiven Widerstand leisten?

Als vielfältige Frankfurterinnen und Frankfurter nehmen wir das nicht hin. Spalterische Sprache schürt Ablehnung, Ängste und blockiert. Wir wollen aber weiter mit vereinten Kräften an den großen Herausforderungen unserer Zeit arbeiten! An einem neuen mutigen, vielfältigen WIR in Deutschland und an einer chancengerechten, friedlichen Zukunft für ALLE!

Lieber Herr Oberbürgermeister, Frau Bürgermeisterin und Frau Stadtverordnetenvorsteherin, im Namen aller Unterzeichnenden fordern wir Ihre engagierte Unterstützung.

Frankfurt am Main, 27. Oktober 2025

KUBI Gesellschaft für Kultur und Bildung gGmbH

Wer ebenfalls unterzeichnen möchte, sendet bitte bis 03.11.2025 formlos eine E-Mail an: frankfurter-appell@kubi.info

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Den Frankfurter Appell für Vielfalt und Zusammenhalt haben unterzeichnet:

(Die Liste wird ab 27. Oktober 2025 permanent aktualisiert)

KUBI Gesellschaft für Kultur und Bildung gGmbH

BIKU Gesellschaft für Bildung und Kultur gGmbH

Rosina Walter, Trägerin der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main

berami Berufliche Integration e.V. Frankfurt am Main

Rumi imPuls e.V. Frankfurt am Main

Andrea Nispel, DiKOM Dialog und Kommunikation e.V. , Vorstand

Gabriela Molina, DiKOM Dialog und Kommunikation e.V., Vorstand

Hugo Pariona, DiKOM Dialog und Kommunikation e.V., Vorstand

Dr. Rudolf Leiprecht, DiKOM Dialog und Kommunikation e.V., Vorstand

Türkische Gemeinde Hessen

Team Nachbarschaftscafé, Stadtteiltreff Nordend, Frankfurt am Main, Ingrid Peikert

Prof. Dr. Helma Lutz, Goethe University Frankfurt am Main

gjb Gesellschaft für Jugendbeschäftigung e.V. Frankfurt am Main, Sarah Müller

Evangelischer Verein für Innere Mission, Stephan Schröter

Evangelischer Verein für Innere Mission, Nelli Hakobyan

Welle gGmbH Frankfurt am Main

IB Südwest gGmbH für Bildung und soziale Dienste, Regionalleitung Frankfurt am Main/ Main-Taunus-Kreis

FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht e.V. Frankfurt am Main

Frankfurt Jugendring

Paritätische Hessen, Regionalgeschäftsstelle Frankfurt am Main

IFZ gGmbH / Internationales Familienzentrum, Dennis Cienskowski

IFZ gGmbH / Internationales Familienzentrum, Johannes Horsel

infrau e.V. Interkulturelles Beratungs- und Bildungszentrum für Frauen, Mädchen und Seniorinnen

Türk Müzigi Gönül Dostlari Kültür e.V.

Hilary Michelle Roger, Frankfurt am Main

Steffen Theil, Frankfurt am Main

Sigrid Becker-Feils, Frankfurt am Main

Ulrike Armdt-Ladleif, Frankfurt am Main

Deniz Ates, Frankfurt am Main

Sandra Endemann, Sozialpädagogin, Frankfurt am Main

Torsten Daenhardt, Jugendhilfe an der Grundschule, Frankfurt am Main

Anja Kallabis-van-Salzen, Projektleiterin Berufliche Bildung

Dr. Antje Meissner, Frankfurt am Main

Mike Wozny, Ausbildungscoach, Frankfurt am Main

Eva Kircher, Jugendhilfe in der Schule, Frankfurt am Main

Thomas Kegel, Sozialbetreuer

Emre Telyakar, Bündnis 90/Die Grünen, stellv. Fraktionsvorsitzender

Julia Sidorenkova, Fotografiemeisterin

Brigitte Topcu, Bewerbungszentrum

Eren Erhan

Eva Kirchhoff

Diether Heesemann