Es sind beeindruckende Zahlen, die Pro Asyl zusammengestellt hat. Sie belegen: Deutschland hat bei der Integration von Geflüchteten seit 2015 eine positive Bilanz vorzuweisen – und: Die Bundesrepublik ist in der Lage, „mehr Schutzsuchende aufzunehmen und ihnen eine Perspektive zu bieten“, wie die Hilfsorganisation völlig zurecht fordert. Jeder zweite Geflüchtete seit 2015 ist in Arbeit und 85 Prozent haben an Deutschkursen teilgenommen, lautet unter anderem die Bilanz. Der Verein für Kultur und Bildung (KUBI) kann aus seiner praktischen Arbeit mit Geflüchteten bestätigen, dass Integration gelingt, wenn geeignete Maßnahmen geplant, ausreichend finanziert und konsequent umgesetzt werden.

Über das Kontaktstudium „Pädagogische Kompetenz in der Migrationsgesellschaft“ beispielsweise werden erfolgreich die Voraussetzungen geschaffen, dass Geflüchtete in Deutschland berufliche Perspektiven haben und sich weiterbilden können. Und vor allem wird sowohl bei diesem Projekt, als auch bei anderen Beratungsleistungen und Angeboten von KUBI immer wieder deutlich: Die Geflüchteten, die ja aus großer Not zu uns kommen, sind hochmotiviert. Sie wollen sich eine Perspektive für ihr Leben und für ihre Familien schaffen und sie wollen sich integrieren. Stellt sich nur noch die Frage, inwieweit die aufnehmenden Gesellschaften diese Integrationsbereitschaft anerkennen und konstruktiv nutzen.

Politische Verantwortliche in Deutschland und Europa sollten wieder den Mut haben, die Menschen, die zu uns kommen, willkommen zu heißen, statt vor lauter Angst vor rechtspopulistischen Wahlerfolge entgegen der eigenen humanitären Überzeugungen zu handeln. Denn: Angesichts der katastrophalen Zustände in den völlig überbelegten Flüchtlingslagern etwa auf den griechischen Inseln, dem gewaltsamen und damit völlig inakzeptablen Umgang mit den Geflüchteten an der türkisch-griechischen Grenze und der kriegerischen Eskalation in Idlib ist es eben ein Gebot der Humanität, jetzt schnell zu helfen.

Der Beitrag von Pro Asyl ist hier zu finden: Integrationsgipfel: Weichen für Aufnahme und Integration Geflüchteter setzen!

Einen sehr informativen Beitrag zum Konflikt zwischen Türkei und Europäischer Union mit Daten und Fakten zu Fluchtbewegungen und Asylanträgen in verschiedenen Ländern bietet die Süddeutsche Zeitung unter dem Titel „Eiskalte Berechnungen in der Flüchtlingskrise“.

Fotoquelle: Pro Asyl, Szene aus dem Elendslager Moria, Lesbos Foto: Efi Latsoudi, RSA.