Arif Arslaner kritisiert Berufung von Yusuf Yerkel als Handelsattaché im türkischen Generalkonsulat in Frankfurt

Frankfurt am Main, 13.01.2022. „Yusuf Yerkel ist als Handelsattaché nicht vermittelbar“, erklärt Arif Arslaner, Geschäftsführer von KUBI Gesellschaft für Kultur und Bildung gGmbH. „Täglich versuchen wir in unserer Arbeit jungen Menschen demokratische Werte zu vermitteln und ihnen beizubringen, dass man Konflikte gewaltfrei löst. Yusuf Yerkel aber hatte als Regierungsberater in der Türkei einen demonstrierenden Bergarbeiter getreten. Das ist das Gegenteil dessen, wofür wir stehen. Wir können ihn nicht willkommen heißen.“

Arslaner betont, dass es nicht darum geht, sich in die innenpolitischen Angelegenheiten der Türkei einzumischen. Vielmehr geht es um die Grundprinzipien des gegenseitigen Respekts und demokratischer Werte. „Für diese Werte stehen die Türk*innen und türkisch-stämmigen Migrant*innen in Deutschland täglich ein. Für diese Werte sollte auch der Handelsattaché stehen.“

Den Anstoß für Kritik geben die Ereignisse im Jahr 2014: Kurz nach dem Grubenunglück in der westtürkischen Stadt Soma mit 301 Toten demonstrierten Menschen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Sicherheit im türkischen Bergbau. Dabei hatte Yusuf Yerkel auf den Bergarbeiter Erdal Kocabıyık mehrfach eingetreten. Fotos, die diese Szene zeigen, gingen um die Welt. Laut Medienberichten will die türkische Regierung ihn nun zum Handelsattaché im türkischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main berufen.