Der Paritätische Gesamtverband veröffentlicht Leitfaden zur Arbeitsmarktintegration von KUBI / Zudem KUBI-Video produziert: „Die Menschen haben auch Ressourcen“

Frankfurt am Main, 19.10.2022. Der Paritätische Gesamtverband hat ein filmisches Porträt über KUBI als etablierten Träger im Bereich der Arbeitsmarktintegration produziert und auf seiner Website veröffentlicht. Zudem hat er KUBI mit der Erstellung einer Arbeitshilfe für migrantische Organisationen beauftragt. Diese können sie als Leitfaden nutzen, wenn sie sich zu anerkannten Trägern im Bereich Arbeitsmarktintegration weiterentwickeln wollen. Das Ergebnis wurde aktuell online veröffentlich. Autor des Beitrags ist Emre Berk, Bereichsleiter Berufliche Bildung und Arbeitsmarktintegration.

KUBI startete selbst als Migrantenorganisation und ist heute ein etablierter Bildungs- und Sozialträger, der jungen Menschen und Erwachsenen zu besseren Chancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verhilft. „Die Menschen haben auch Ressourcen“, erklärt Arif Arslaner, Geschäftsführer von KUBI, im Video in Bezug auf Zugewanderte und erzählt davon, wie sein Unternehmen einst begann. Schnell stellte sich heraus, dass aufgrund der unterschiedlichen kulturellen Hintergründe des Personals ein guter Zugang insbesondere zu Menschen mit Migrationsgeschichte gefunden werden kann. Arbeitsmarktintegration ist mehr, als fachliche Kenntnisse zu vermitteln. Es geht auch darum, den Menschen als Ganzes zu sehen, die Ressourcen zu erkennen, die Bedürfnisse zu verstehen und zu motivieren.

Beispiel Kontaktstudium

Das „Kontaktstudium – Pädagogische Kompetenz in der Migrationsgesellschaft“, das KUBI in Kooperation mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Frankfurter Goethe-Universität umsetzt, gehört zu den bewährten Programmen. Es handelt sich dabei um eine universitäre Weiterbildung und öffnet Geflüchteten und Migrant*innen den Weg in pädagogische und soziale Berufe. Ihre Berufserfahrungen und Ausbildungsabschlüsse aus ihren Herkunftsländern werden hierzulande nämlich oft nicht anerkannt. Das Kontaktstudium hilft hier weiter. Im Video berichtet die ehemalige Teilnehmerin Samira Musayeva darüber, wie sie dank Kontaktstudium Zugang zu einem Studienplatz in Mainz erhalten habe. „KUBI hat mir geholfen, meine Zukunft zu organisieren“, erklärt Musayeva.

Arbeitshilfe Arbeitsmarktintegration

Wer Träger im Bereich der Arbeitsmarktintegration werden möchte, um so Menschen mit ganz unterschiedlichen Vermittlungshemmnissen auf ihrem Weg ins Berufsleben zu unterstützen, muss viel beachten: Man benötigt eine Zulassung als Träger. Es geht des Weiteren darum, die Zielgruppen der geplanten Leistungen klar zu definieren und ein Konzept zu entwickeln.

Auch die Finanzierungsgrundlagen, der in der Regel ja von der Bundesagentur für Arbeit und kommunalen Jobcentern geförderten Maßnahmen müssen geklärt sein. So kann die Vergabe von Maßnahmen entweder über Ausschreibungen erfolgen, oder über die Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV). Die Förderung erfolgt hierbei durch die individuelle Ausstellung eines Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheins (AVGS), oder – bei beruflichen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen – durch die Herausgabe eines Bildungsgutscheins. Für letzteres muss der Träger entsprechend zertifiziert sein und ein dafür erforderliches Qualitätsmanagement etablieren. Insgesamt sind die wesentlichen gesetzlichen Grundlagen, die für den Bereich der Arbeitsmarktintegration gelten, das SGB II (Grundsicherung), SGB III (Arbeitsförderung) und SGB IX (Teilhabe am Arbeitsleben).

„Wir freuen uns sehr über die Veröffentlichung des Videos und der Arbeitshilfe“, erklärt der Autor Emre Berk, der aus seiner langjährigen Praxis die Erfordernisse im Bereich der Arbeitsmarktintegration kennt. „Unser Know-how wird gesehen und für den Verband nutzbar gemacht.“ Der Bedarf an Arbeitsmarktintegration ist jedenfalls groß und ein Engagement dringend erforderlich. Denn einerseits gibt es viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Vermittlungshemmnissen, die eine gezielte Unterstützung für ihren Weg ins Berufsleben benötigen. Andererseits ist der Fachkräftemangel mittlerweile so enorm, dass er die Wirtschaftsleistung von Unternehmen in Deutschland in Milliardenhöhe beeinträchtigt, weil die sie Nachfrage nach Gütern aufgrund fehlenden Personals nicht bedienen können.

Weitere Informationen: www.der-paritaetische.de

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